Liebe Freund:innen des Digitalen Donnerstag, liebe Interessierte,
der Digitale Donnerstag kehrt zurück! Ab Oktober 2025 möchten wir Ihnen und Euch nach einer längeren Pause in den Herbst- und Wintermonaten alle 1-2 Monate wieder vielfältige und interdisziplinäre Einblicke in interessante Themen rund um die Sexualität geben. Dazu laden wir Menschen aus der klinischen Praxis, der Wissenschaft, Kunst und Kultur ein, uns von ihrer Arbeit zu erzählen und mit uns in den Austausch zu gehen.
Wir freuen uns auf Sie und Euch!
Annika Flöter (praxis@afloeter.com) & Guido Schneider
Kommende Veranstaltungen
Die doppelte Verwendung des Perversionsbegriffs und deren Auflösung durch mein Modell zur Sexualität
Ausgangspunkt meiner Publikationen über Trieb, Sexualität und Gender war meine zunehmende Verwunderung – ja, Verärgerung – über die notorische doppelte Verwendung des Perversionsbegriffs in Psychoanalyse und Sexualwissenschaft. Einerseits wird er zur Bezeichnung der als „pervers” bezeichneten erwachsenen Sexualorganisationen verwendet, andererseits für dysfunktionales sexuelles Verhalten, das am häufigsten bei Heterosexuellen vorkommt, da sie in der Mehrheit sind. Eine babylonische Sprachverwirrung ist auch heute noch oft die Folge.
Fritz Morgenthaler machte seit den 1970er Jahren mit seiner Plombentheorie zur Erklärung von Perversionen Furore. Das war meiner Meinung nach nur möglich, weil auch er in der doppelten Verwendung des Perversionsbegriffs gefangen blieb. An drei von ihm publizierten Fallvignetten werde ich das belegen und gleichzeitig zeigen, wie man mit dem von mir vorgeschlagenen Modell für die Kommunikation über Sexualität aus der Sprachverwirrung herausfindet.
Im Anschluss möchte ich einen Diskussionsprozess anstoßen, in dem wir Perversionskonzepte anderer Autor:innen und/oder publizierte Fallvignetten heranziehen, an denen wir mein Modell weiter erproben können.
Referent: Dr. Ralf Binswanger ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er ist am Psychoanalytischen Seminar Zürich als Psychoanalytiker, Supervisor und Dozent tätig sowie in eigener Praxis in Zürich. Neben zahlreichen Veröffentlichungen zu Themen der Psychoanalyse veröffentlichte er im psychosozial-Verlag im Jahr 2024 das Buch "Reden über Trieb, Sexualität und Gender"
Moderation: Dipl.-Psych. Annika Flöter, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin, Sexualtherapeutin (DGfS
Datum: 13. November 2025, 19:30-21:45 Uhr
Die Veranstaltung wurde von der Psychotherapeutenkammer Hamburg mit 3 Fortbildungspunkten akkreditiert.
Anmeldung: https://eveeno.com/DGfS-Digitaler-Donnerstag-11-2025
„Wenn Worte nicht reichen… – Körperorientierte Methoden für die Psychotherapie mit Queers“
Psychotherapeut*innen kommen im Umgang mit Minderheitenstress und Geschlechtsdysphorie von Behandlungsuchenden früher oder später an Grenzen: Was bieten wir an, wenn reden nicht reicht? Wie lassen sich körperorientierte Methoden im Therapie-Alltag integrieren, Resilienzfenster erweitern und Queer Joy fördern? Der interaktive Vortrag skizziert, wie unser Körper im therapeutischen Prozess mit queeren Behandlungssuchenden Zugang und Ressource sein kann. Neugier ist günstig, Fragen sind herzlich willkommen.
Referent_in: K* Stern arbeitet in systemischer und körperorientierter Einzel- und Beziehungstherapeutischer Praxis in Hamburg/online, insbesondere mit queeren, trans*, inter*, nichtbinären Personen. Zu K* Sterns Veröffentlichungen zählen das Modell Facetten meiner Geschlechtlichkeit, der Einführungsband Geschlechter und Sexualitäten in Psychotherapie und Beratung und das Resilienzbüchlein Queerer Taschenanker für stürmische Momente. Mehr Infos: www.praxis-kstern.de
Moderation: Dipl.-Psych. Annika Flöter, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapeutin, Sexualtherapeutin (DGfS
Datum: 9. Oktober 2025, 19:30-21:45 Uhr
Die Veranstaltung wurde von der Psychotherapeutenkammer Hamburg mit 3 Fortbildungspunkten akkreditiert.
Anmeldung: https://eveeno.com/DGfS-Digitaler-Donnerstag-10-2025